Mental fit: Die richtige Ernährung für dein Gehirn

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Genau wie ein Motor nur mit dem richtigen Treibstoff effizient läuft, braucht auch dein Gehirn die richtigen Nährstoffe, um optimal zu funktionieren und gesund zu bleiben. Aber nicht jede Energiequelle ist gleich gut: Während manche Nährstoffe dein Gehirn auf Höchstleistung bringen, beeinträchtigen andere deine kognitive Leistung eher. In diesem Beitrag erfährst du daher, welche Nährstoffe dein Gehirn und seine Funktionen ideal unterstützen.

Ernährung als Schlüssel zur Gehirngesundheit

Was du isst, beeinflusst, wie gut dein Gehirn funktioniert. Deshalb ist es wichtig, deinem Geist die besten Brennstoffe zu geben, um deine geistige Klarheit, Konzentration und Gedächtnisleistung zu unterstützen. Die Verbindung zwischen deinem Darm und deinem Gehirn, auch als Darm-Hirn-Achse bekannt, spielt eine zentrale Rolle für deine geistige Gesundheit. Diese Kommunikation zwischen dem Darm und dem Gehirn zeigt, dass nicht nur unser Gehirn den Körper beeinflusst, sondern auch unser Darm eine direkte Auswirkung auf unser geistiges Wohlbefinden hat.
In unserem Darm befinden sich eine Vielzahl von Bakterien und Mikroorganismen, die als Mikrobiom bezeichnet werden. Sie sind nicht nur für die Verdauung verantwortlich, sondern produzieren auch wichtige Stoffe, die in den Blutkreislauf und schließlich ins Gehirn gelangen. So beeinflusst unser Darm maßgeblich die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin – dem Wohlfühlhormon. Ein gesundes Mikrobiom unterstützt daher nicht nur die geistige Klarheit und Konzentration, sondern fördert auch ein stabiles emotionales Gleichgewicht. Auf der anderen Seite kann eine unausgewogene Darmflora – etwa durch schlechte Ernährung, Stress oder Antibiotika – das Mikrobiom negativ beeinflussen und zu Stimmungsschwankungen, Ängsten oder kognitiven Problemen führen. Durch eine Ernährung, die ein gesundes Mikrobiom unterstützt, stärkst du deswegen dein Gehirn gleich mit!

10 wichtige Nährstoffe für dein Gehirn

Um dein Gehirn bestmöglich zu unterstützen, achte auf eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise mit allen wichtigen Nährstoffen. Dazu gehören vor allem die zehn Nährstoffe, die im Folgenden genauer beschrieben werden.

1. Omega-3-Fettsäuren

Diese Fettsäuren spielen eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Gehirnzellen und der Aufrechterhaltung der Zellmembranen, die für die Kommunikation zwischen den Nervenzellen benötigt werden. Omega-3-Fettsäuren unterstützen so die Gehirnfunktion und verbessern das Gedächtnis. Sie haben zudem entzündungshemmende Eigenschaften, die vor neurodegenerativen Erkrankungen (Krankheiten, die die Nervenzellen im Gehirn betreffen) wie Demenz schützen. Gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind:
  • fettreicher Fisch wie Lachs, Makrele, Sardinen
  • Samen und Nüsse wie Leinsamen, Chiasamen sowie Walnüsse
  • Algenöl

2. Antioxidantien

Antioxidantien schützen das Gehirn vor schädlichen Auswirkungen von oxidativem Stress. Dabei handelt es sich um einen Zustand, bei dem schädliche Moleküle – sogenannte freie Radikale – im Körper überwiegen und Zellen angreifen. Diese schädlichen Radikale entstehen durch Stoffwechselprozesse und äußere Faktoren wie Umweltverschmutzung oder UV-Strahlung und können die Gehirnzellen schädigen. Dies kann zu einer schnelleren Alterung und einem erhöhten Risiko für neurodegenerative Erkrankungen führen. Antioxidantien neutralisieren diese freien Radikale und verhindern Zellschäden, was das Gehirn schützt und seine Funktion fördert. Besonders reich an Antioxidantien sind:
  • Beeren
  • grünes Blattgemüse
  • Nüsse
  • dunkle Schokolade
  • grüner Tee

3. B-Vitamine

Die B-Vitamine B6, B9 (Folsäure) und B12 sind entscheidend für die Produktion von Neurotransmittern und die Regulation von Homocystein – einem Stoff, der bei erhöhten Werten das Risiko für kognitive Störungen steigern kann. Sie tragen zu einer besseren Konzentration, Gedächtnisleistung und Stimmung bei. Vitamin B12 ist besonders wichtig für die Bildung von Myelin, welches die Nerven schützt und die Übertragung von Nervenimpulsen fördert. Wichtige Quellen für B-Vitamine sind:
  • Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und grünes Gemüse
  • Eier, Fleisch und Leber
  • Milchprodukte wie Joghurt, Käse und Milch

4. Vitamin D

Vitamin D ist nicht nur für die Knochengesundheit wichtig, sondern spielt auch eine zentrale Rolle im Gehirnstoffwechsel: Es fördert die Bildung neuer Gehirnzellen, unterstützt die Produktion von Neurotransmittern und schützt vor Entzündungen. Ein Mangel an Vitamin D wird mit einem erhöhten Risiko für Depressionen, Angststörungen und kognitive Beeinträchtigung in Verbindung gebracht.
Der Körper kann Vitamin D mithilfe der UVB-Strahlung im Sonnenlicht selbst produzieren. Damit das funktioniert, muss allerdings ausreichend unbedeckte Haut – zum Beispiel an Gesicht, Armen oder Beinen – direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt sein. Ein täglicher Aufenthalt von etwa 10 bis 30 Minuten in direkter Sonneneinstrahlung reicht aus, um ausreichend Vitamin D zu produzieren. Die benötigte Dauer variiert dabei je nach Hauttyp, Intensität der Sonnenstrahlung und Tageszeit, wobei die UVB-Strahlung zwischen 11 und 15 Uhr in der Regel am stärksten ist. Zusätzlich kann Vitamin D über bestimmte Lebensmittel aufgenommen werden, darunter:
  • fettreicher Fisch wie Lachs, Makrele oder Sardinen
  • Eier
  • angereicherte Lebensmittel wie Pflanzendrinks und Margarine

5. Mineralstoffe: Eisen, Magnesium & Zink

Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Zink sind essenziell für die Funktion unseres Nervensystems und damit auch für die Gesundheit sowie Leistungsfähigkeit des Gehirns.
Eisen spielt eine zentrale Rolle beim Sauerstofftransport im Blut. Da das Gehirn viel Sauerstoff benötigt, kann ein Eisenmangel schnell zu Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und eingeschränkter Leistungsfähigkeit führen. Zu den wichtigsten Eisenlieferanten zählen:
  • rotes Fleisch
  • Hülsenfrüchte
  • grünes Blattgemüse
  • Vollkornprodukte
  • Kürbiskerne
Magnesium wirkt beruhigend auf das Nervensystem und unterstützt die Reizweiterleitung zwischen den Nervenzellen. Es hilft, Stress abzubauen, beugt Kopfschmerzen vor und kann die Schlafqualität sowie Konzentrationsfähigkeit verbessern. Ein Mangel an Magnesium kann mit Nervosität, innerer Unruhe und Muskelverspannungen einhergehen. Magnesiumreiche Lebensmittel sind:
  • Nüsse und Samen
  • grünes Gemüse
  • Vollkornprodukte
  • Bananen
  • dunkle Schokolade mit mindestens 70 Prozent Kakaoanteil
Zink ist an der Signalübertragung im Gehirn beteiligt und unterstützt die Bildung von Neurotransmittern. Es schützt das Gehirn vor Entzündungen und stärkt das Immunsystem. Zink findet sich vor allem in:
  • Fleisch, Eiern und Käse
  • Haferflocken
  • Linsen
  • Cashewkernen

6. Polyphenole & Flavonoide

Polyphenole und Flavonoide sind Pflanzenstoffe, die das Gehirn vor Entzündungen schützen, die Durchblutung im Gehirn verbessern und das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen reduzieren können. Gute Quellen für diese wertvollen Pflanzenstoffe sind unter anderem:
  • grüner Tee
  • Beeren wie Heidelbeeren, Erdbeeren und Himbeeren
  • dunkle Schokolade mit mindestens 70 Prozent Kakaoanteil
  • Äpfel
  • Trauben
  • Zwiebeln

7. Aminosäuren: Tryptophan & Tyrosin

Aminosäuren sind die Bausteine von Proteinen und spielen eine wichtige Rolle in der Produktion von Neurotransmittern. Tryptophan beispielsweise ist eine Vorstufe von Serotonin, dem sogenannten Wohlfühlhormon, das die Stimmung und den Schlaf reguliert. Reiche Lieferanten von Tryptophan sind:
  • tierische Produkte wie Putenfleisch und Milchprodukte
  • Kürbiskerne
Tyrosin ist eine Vorstufe von Dopamin, welches für unsere Motivation, unser Belohnungsempfinden und unsere Konzentration verantwortlich ist. Tyrosin findest du vor allem in:
  • tierischen Produkten wie Eiern, Fisch, Käse
  • Sojabohnen

8. Präbiotika

Präbiotika sind unverdauliche Ballaststoffe, die das Wachstum nützlicher Darmbakterien fördern. Sie unterstützen die Vermehrung von Probiotika, die wiederum das Mikrobiom stärken und somit auch gesundheitsförderlich für das Gehirn und die psychische Verfassung sind.
Wertvolle Lieferanten für Präbiotika sind unter anderem:
  • Gemüse wie Spargel, Chicorée, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch
  • Getreidearten wie Weizen, Gerste und Roggen
  • Hülsenfrüchte wie Sojabohnen
  • Bananen

9. Probiotika

Probiotika sind lebende Mikroorganisamen, die das Mikrobiom im Darm unterstützen. Ein gesundes Mikrobiom fördert die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn und beeinflusst unsere Stimmung, Angst und Stressresistenz. Probiotika findest du vor allem in folgenden fermentierten Lebensmitteln:
  • Joghurt
  • Kefir
  • Kimchi
  • Sauerkraut

10. Wasser

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend für die kognitive Leistungsfähigkeit, da Wasser den Transport von Nährstoffen und Sauerstoff zu den Gehirnzellen unterstützt und Abfallstoffe aus dem Gehirn abführt. Außerdem beeinflusst Wasser die Temperaturregulation im Gehirn. Schon eine leichte Dehydration (Flüssigkeitsmangel) kann spürbare Folgen haben: Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit und verminderte Reaktionsfähigkeit sind typische Anzeichen. Durch nährstoffreiches Wasser oder elektrolythaltige Getränke lässt sich auch die Zufuhr von Mineralstoffen wie Natrium, Kalium, Magnesium und Kalzium unterstützen. Um dein Gehirn leistungsfähig, wach und klar zu halten, solltest du täglich etwa 1,5 bis 2 Liter Wasser trinken – bei körperlicher Aktivität oder Hitze gerne auch mehr.

3 beeinträchtigende Substanzen

Während die richtigen Nährstoffe dein Gehirn stärken, gibt es auch einige, die sich negativ auf deine geistige Leistungsfähigkeit auswirken. Indem du diese Substanzen meidest oder lediglich in Maßen konsumierst, trägst du aktiv zur Förderung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit deines Gehirns bei:

1. Alkohol

Alkohol hat eine wasserentziehende Wirkung, beeinträchtigt die Aktivität von Neurotransmittern und kann langfristig zu Gedächtnisproblemen und kognitiven Beeinträchtigungen führen. Außerdem wird die Bildung neuer Gehirnzellen durch Alkohol erschwert, was zu einer verminderten geistigen Leistungsfähigkeit führen kann. Begrenze den Alkoholkonsum auf gelegentliche, moderate Mengen oder verzichte möglichst ganz darauf, um dein Gehirn langfristig zu schützen. Wenn du Alkohol konsumierst, trinke langsam und immer in Begleitung von Wasser, um die austrocknende Wirkung abzumildern.

2. Koffein

Während moderate Mengen an Koffein die Aufmerksamkeit und Konzentration kurzfristig steigern können, wirkt der Überkonsum oft gegenteilig: es fördert Nervosität, Angstzustände und kann den Schlafrhythmus stark stören. Dies kann langfristig die geistige Klarheit und Regenerationsfähigkeit des Gehirns beeinträchtigten. Achte darauf, nicht mehr als 200 bis 300 mg Koffein pro Tag zu konsumieren (etwa 2 bis 3 Tassen Kaffee). Vermeide koffeinhaltige Getränke spätestens ab dem frühen Nachmittag (ca. 14 bis 15 Uhr), um deinen natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus nicht zu stören. Wenn du empfindlich auf Koffein reagierst, kannst du auf entkoffeinierten Kaffee, Kräutertees oder Wasser umsteigen.

3. Raffinierter Zucker

Auch raffinierter Zucker wirkt sich in großen Mengen negativ auf das Gehirn aus, da er den Blutzuckerspiegel stark schwanken lässt und Entzündungen fördert. Reduziere stark zuckerhaltige Lebensmittel wie Softdrinks und Süßigkeiten. Setze stattdessen auf ballaststoffreiche Produkte und natürliche Süßungsmittel in Maßen. Achte auf versteckten Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln und halte durch ausgewogene Mahlzeiten mit Proteinen und Fetten deinen Blutzuckerspiegel stabil.

Du weißt nun, welche Nährstoffe deinem Gehirn guttun. Versorgst du dein Gehirn regelmäßig mit den richtigen Nährstoffen, stärkst du nicht nur deine Konzentration, sondern auch deine mentale Resilienz, Stimmung und Gedächtnisleistung – schon kleine Anpassungen in deiner Ernährung können langfristig Großes bewirken. Inspiration und praktische Rezeptideen findest du in einem weiteren Beitrag zu leckeren Snacks fürs Gehrin, die einfach zuzubereiten sind und dein Gehirn gezielt unterstützen. Schau gern vorbei und probier dich durch!
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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