Flirt, Kompliment & Belästigung unterscheiden

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Viele sind sich häufig unsicher: Wo endet ein normaler Flirt und wo beginnt die sexuelle Belästigung? Zur Beantwortung dieser Frage ist es wichtig zu verstehen, wo genau die Grenze verläuft. Es gibt durchaus eine klare Regel sowie weitere hilfreiche Tipps, mit denen du einer unerwünschten Grenzüberschreitung vorbeugen kannst.
Der Grad zwischen einem Flirt und einer sexuellen Belästigung mag auf den ersten Blick klein erscheinen, doch gibt es klare Unterschiede:
Ein Flirt …
  • entsteht in beiderseitigem Einverständnis
  • ist aufbauend und stärkt das Selbstwertgefühl
  • respektiert die persönlichen Grenzen
Sexuelle Belästigung hingegen …
  • ist eine einseitige Annäherung und damit von einer Person nicht erwünscht
  • ist erniedrigend oder abwertend
  • verletzt die Würde oder die persönliche Grenzen

Um einen Flirt von sexueller Belästigung abzugrenzen, gibt es eine einfache Regel:

Sexuelle Belästigung ist durch Unerwünschtheit und Würdeverletzung bestimmt. Ausschlaggebend für die Beurteilung, ob es sich bei einem beobachteten Verhalten um eine sexuelle Belästigung handelt, ist also, wie das Verhalten bei der betreffenden Person ankommt. Da es dabei um das Überschreiten individueller Grenzempfindungen geht, ist es umso wichtiger, die eigenen persönlichen Grenzen klar aufzuzeigen, die Grenzen des Gegenübers zu erfragen und diese entsprechend zu respektieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein fehlendes Nein oder Stopp automatisch Zustimmung bedeutet.
Falls du unsicher bist, ob dein Verhalten eine sexuelle Belästigung darstellt, solltest du die folgenden Tipps beherzigen, um einer unerwünschten Grenzüberschreitung vorzubeugen:

Nicht anfassen oder starren

Jede Berührung und jedes Starren kann als unangebracht wahrgenommen werden. Dazu gehört nicht nur der Klaps auf den Po, sondern beispielsweise auch der Moment, in dem du deinem Gegenüber eine Strähne aus dem Gesicht streichst oder sich dein Gegenüber durch Blicke bedrängt fühlt. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du den Körperkontakt oder länger anhaltende Blicke meidest.

Vorsicht mit Komplimenten

Auch Komplimente oder die Verwendung von Kosenamen wie „Hase“ oder „Schätzchen“ können eine Belästigung darstellen, da sie in die Privat- oder sogar Intimsphäre der betroffenen Person eingreifen. Insbesondere gilt Vorsicht bei Komplimenten zu Äußerlichkeiten sowie zu vermeintlich geschlechtstypischen Attributen und Eigenschaften. Darüber hinaus solltest du Floskeln wie „Setz doch deinen Charme ein“, anzügliche Scherze oder sexistische Witze wie „Mann verdient Geld, Frau macht Haushalt“ unbedingt vermeiden.

So geht es richtig

Wenn du Komplimente aussprechen möchtest, bleibe auf der Sachebene. Stelle fachliche Leistungen heraus, bei Personen jeder Identität. Verteile Aufgaben nach Kompetenzen und Fähigkeiten, nicht nach Rollenbildern wie „Franziska, schreibe du doch Protokoll – du hast eine so schöne Handschrift“ oder „Peter, übernimm du das doch – das erfordert erhebliches Durchsetzungsvermögen und Stärke“. Kommuniziere sachlich, klar, offen und wertschätzend mit allen Mitarbeitenden. Mache dabei keine Unterschiede nach Geschlechtern.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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