Case Management: Ablauf der Eingliederungs-Massnahmen

Beitrag
Wie genau funktioniert eigentlich das Case Management? Welche Schritte sind im Case Management-Verfahren wichtig, und wie kann die Effektivität des Prozesses sichergestellt werden? Dieser Beitrag klärt dich – unabhängig davon, ob du Arbeitnehmer:in oder Arbeitgeber bist – über den Ablauf der betrieblichen Eingliederung mittels Case Management auf. Ausserdem erhältst du wertvolle Hinweise, mit denen das Case Management reibungslos ablaufen kann.
Hinweis: Falls du dich zuerst darüber informieren möchtest, was Wiedereingliederung bzw. Case Management im Allgemeinen überhaupt ist oder wer zur Teilnahme berechtigt ist, dann wirf gerne einen Blick in den zugehörigen Beitrag und komm im Anschluss daran wieder hier her zurück.
Um ein erfolgreiches Case Management in einem konkreten Fall durchzuführen, ist es ratsam, systematisch vorzugehen. Obwohl es kein klares Muster gibt, dem eine Wiedereingliederung folgen muss, halten sich die meisten betriebsinternen und -externen Anbieter an die Prozesse des Netzwerk Case Management.
Die Einleitung eines solchen Case Managements löst eine Abfolge von Schritten aus, die im Folgenden genauer erläutert und in dieser Grafik verdeutlicht werden.
Beachte: Die Reihenfolge der Teilschritte entspricht grundsätzlich dem dargestellten Zyklus, kann jedoch je nach Situation individuell angepasst werden. Es ist auch möglich, mehrere Prozessschritte gleichzeitig anzuwenden.

1. Aufnahme klären

Vor dem eigentlichen Prozess des Case Managements gibt es eine Klärungsphase, in der folgende Leitfragen diskutiert werden sollen:
  • Entspricht der Fall den Kriterien eines Case Managements?
  • Welche Person unterliegt welchen Zuständigkeiten hinsichtlich der Fallverantwortung?
  • Wie gestaltet sich die weitere Zusammenarbeit?
In diesen Schritt sind die Zielperson, der bzw. die Case Manager:in und ggf. andere Beteiligte involviert. Ziel ist es, ein erstes Verständnis für die Hauptprobleme und Ressourcen der Zielperson zu entwickeln.
Hinweis: Die Zielperson sollte in diesem ersten Schritt umfassend über den Prozess des Case Managements sowie dessen Ziele und den erwarteten Nutzen informiert werden. Ausserdem wird die Person darüber informiert, was geschieht, wenn er bzw. sie nicht ins Case Management aufgenommen wird. Sofern Abhängigkeiten von einem bzw. einer Auftraggebenden bestehen, werden diese transparent gemacht.

2. Situation & Bedarf einschätzen

Im Assessment wird die Lebens- und Versorgungssituation der Zielperson umfassend erfasst und bewertet. Dabei werden sowohl die persönlichen Bedürfnisse und Wünsche als auch die fachlich festgestellten Probleme und Ressourcen berücksichtigt. Auch das soziale und örtliche Umfeld wird einbezogen. Die gesammelten Informationen werden aus Sicht der beteiligten Fachpersonen und der Zielperson selbst bewertet, um festzustellen, was verändert werden muss.
Hinweis: Die aktive Beteiligung der Zielperson ist ein entscheidender Faktor für das Gelingen des Unterstützungsprozesses, um die individuelle Problem- und Ressourcenlage bestmöglich einzuschätzen. Ebenso können Personen aus dem unmittelbaren Umfeld in die Erhebung mit einbezogen werden. Die Datenerhebung erfolgt im (mündlichen und schriftlichen) Einvernehmen mit der Zielperson.

3. Ziele definieren & Massnahmen planen

In der Phase der Ziel- und Handlungsplanung werden die kurz-, mittel- und langfristigen Ziele für den Unterstützungsprozess festgelegt. Diese Zielsetzungen basieren auf den im vorherigen Assessment ermittelten Bedürfnissen der Zielperson. Case Manager:innen arbeiten gemeinsam mit der Zielperson und anderen Beteiligten an einem Massnahmenplan zur Zielerreichung, wobei die Ressourcen der Zielperson und die ihres sozialen Umfelds berücksichtigt werden.
Hinweis: In dieser Phase werden klare, messbare Ziele festgelegt, die sowohl lang- als auch kurzfristige Orientierung bieten (indem den Zielen z.B. unterschiedliche Prioritäten zugeschrieben werden). Zusätzlich wird ein Zeitplan erstellt, um die Zielerreichung zu terminieren.

4. Massnahmen umsetzen & überwachen

In der vierten Phase der Durchführung und Leistungssteuerung wird die Zielperson zu passenden Unterstützungsangeboten vermittelt (Vernetzung) und überprüft, ob die Massnahmen wirklich dazu beitragen, die zuvor festgelegten Ziele zu erreichen. Ausserdem wird in diesem Schritt sichergestellt, dass alle Beteiligten gut informiert sind bzw. bleiben und miteinander kommunizieren.
Hinweis: Der Handlungsplan bzw. die Ziele können jederzeit angepasst werden, sollte sich die (Einschätzung der) Lebenssituation der Zielperson und des Umfelds bzw. die Kostenentwicklung verändern.

5. Ergebnisse bewerten & evaluieren

In diesem letzten Schritt werden die während des Case Managements erbrachten Leistungen überprüft und zusammenfassend beurteilt. Dabei dient der in Schritt 3 entwickelte (und ggf. in Schritt 4 angepasste) Ziel- und Handlungsplan als Grundlage. Das Case Management wird in Absprache mit der Zielperson beendet und (falls notwendig) eine Nachsorge sichergestellt.
Hinweis: Bei Bedarf kann hier ebenfalls die Zufriedenheit der Zielperson sowie ggf. weiterer Beteiligter erhoben und ausgewertet werden.

In diesem Beitrag hast du einen Überblick über den Ablauf der betrieblichen Eingliederung mittels Case Management erhalten. Solltest du dich weitergehend über Wiedereingliederung oder Case Management im Allgemeinen informieren wollen, wirf einen Blick in den zugehörigen Beitrag. Bei weiteren Fragen stehen dir die hier hinterlegten Ansprechpersonen – auf Wunsch auch anonym – jederzeit zur Verfügung.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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