Wie Eltern das Selbstvertrauen ihrer Kinder stärken

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Ein gesundes Selbstvertrauen ist entscheidend für die Entwicklung von Kindern, um im Leben Herausforderungen zu meistern und ein Selbstwertgefühl zu entwickeln. So wissen Kinder, wer sie sind und lernen zugleich, ihre Stärken zu fördern sowie Schwächen zu akzeptieren. Dabei ist es sehr wichtig zu verstehen, dass Selbstvertrauen durch Übung gesteigert werden kann. In genau diesem Lernprozess spielst du als Elternteil eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund erfährst du im Folgenden, was du deinem Kind mitgeben kannst, um es in der Entwicklung eines gesunden Selbstvertrauens bestmöglich zu unterstützen.
Wusstest du, dass sich das Selbstbewusstsein von Kindern besonders im Alter von vier bis elf Jahren entwickelt? Eine Langzeitstudie aus den USA konnte außerdem zeigen, dass die Qualität des Erziehungsverhaltens ein enormer Einflussfaktor auf das spätere Selbstwertgefühl von Kindern ist. Das frühe familiäre Umfeld hat also einen langfristigen, prägenden Effekt auf das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen von Kindern.

Liebe & Anerkennung zeigen

Liebe ist die Basis für das Selbstvertrauen eines Kindes. Kinder müssen wissen, dass sie bedingungslos geliebt werden – also z. B. auch unabhängig von ihren Leistungen und Noten. Das ist natürlich nicht immer leicht, da es auch anstrengend sein kann, sich um Kinder zu kümmern. Frage dich als Elternteil daher regelmäßig: Was finde ich grade richtig toll an meinem Kind? Das hilft dir dabei, deinem Kind ehrliche Komplimente zu geben und dich selbst an Positives zu erinnern, wenn es mal anstrengend ist.
Achte hierbei jedoch darauf, dein Kind überwiegend für Eigenschaften, Fähigkeiten und Aspekte zu loben, die nichts mit dem Äußeren zu tun haben. Wird dein Kind nämlich häufig für das eigene Aussehen gelobt, so reduziert es sich schnell auf diese Eigenschaft. Bevor du also das Aussehen deines Kindes positiv hervorhebst, solltest du eher alle anderen positiven Eigenschaften, Fähigkeiten oder Taten benennen. Die einzige Ausnahme besteht hier beim Kleidungsstil: Wenn du findest, dass dein Kind seine Kleidung gut kombiniert hat oder mutig ist, sich auszuprobieren, kann das natürlich – neben allen anderen Eigenschaften – gelobt werden.
Tipp: Idealerweise lobst du als Elternteil dein Kind mindestens 5-mal täglich aufrichtig für spezifische Dinge. Das gibt deinem Kind das Gefühl, wertvoll zu sein und geschätzt zu werden.

Sichere Bindung herstellen

Eine sichere Bindung zu den Eltern ist für jedes Kind essenziell. Eine solche Bindung zwischen Eltern und Kindern meint damit eine enge, vertrauensvolle Beziehung, in der sich Kinder geliebt, unterstützt und geschützt fühlen. So werden sie darin bestätigt, dass ihre Bedürfnisse erfüllt werden und dass sie wertvoll sind. Das wiederum fördert das Selbstwertgefühl und die emotionale Gesundheit der Kinder.
Eine solche Bindung förderst du, indem dein Kind weiß, dass es mit all seinen Anliegen erstmal gehört und wahrgenommen wird, so wie es ist. Schenke deinem Kind also Aufmerksamkeit, wenn es mit Problemen, Beschwerden oder auch schönen Erlebnissen zu dir kommt. Versuche hierbei, wertschätzend zu benennen, was du denkst, was in deinem Kind vor sich geht – ohne es zu bewerten, z. B. „Klingt so, als wäre das wirklich sehr schwierig für dich.” oder „Wow, das hat bestimmt richtig Spaß gemacht! Wer war noch dabei?” Denn Kinder haben Gedanken, Sorgen und Gefühle, die sie gerne teilen möchten. Wenn du als Elternteil einfühlsam zuhörst und Verständnis zeigst, wie es deinem Kind gerade geht – ohne die Probleme gleich lösen zu müssen – fühlt es sich gehört. Und das ist schon die halbe Miete, um deinem Kind zu mehr Selbstvertrauen zu verhelfen. So gibst du deinem Kind das Gefühl, respektiert und ernst genommen zu werden. Neben deiner Kommunikationsweise kannst du auch durch konstantes Verhalten eure Bindung stärken. Denn wenn Eltern in ihrer Art und Weise unberechenbar sind, können sich Kinder nicht auf sie verlassen.
Tipp: Laut der Kommunikationsforscherin Dr. Shelly Gable ist diese Art der aktiven, konstruktiven Kommunikation die Beste, um starke Beziehungen aufzubauen. Hierzu ist es außerdem hilfreich, wenn du dir regelmäßig fokussierte Zeit ohne Störfaktoren wie Handys, anderen Medien oder Familienmitgliedern für dein Kind nimmst.

Glaubenssätze positiv beeinflussen

Glaubenssätze sind oft unbewusste Annahmen, die wir über uns selbst oder bestimmte Dinge haben. Bei Kindern fällt in diesem Zusammenhang beispielsweise oft der Satz „Ich kann das nicht”. Deine von außen auf dein Kind einwirkende Stimme hat dabei einen wesentlichen Einfluss auf die innere Haltung und Einstellung deines Kindes – und somit auch auf dessen Selbstvertrauen sowie Selbstbewusstsein.
Bist du beispielsweise sehr streng mit deinen Kindern und fordernd in Bezug auf schulische Leistungen, dann wird dein Kind mit sich selbst später ebenso umgehen. Das kann dementsprechend in Glaubenssätzen resultieren, wie: „Ich muss immer besser sein als alle anderen”, oder „Ich bin nur wertvoll, wenn ich gute Leistungen erbringe”. Das bedeutet, dass es für dich als Elternteil sehr wertvoll ist, deine eigenen Einstellungen (z. B. in Bezug auf Leistungen und Noten) zu reflektieren und entsprechend zu kommunizieren.
Tipp: Du kannst deine eigene Einstellung reflektieren, indem du dir z. B. die folgenden Fragen stellst: Wieso ist mir diese Sache bzw. Eigenschaft so wichtig – woher kommt das? Welche Werte möchte ich tatsächlich an mein Kind weitergeben? Was hätte ich vielleicht als Kind gerne von meinen Eltern gehört, um mich gestärkt, geliebt und unterstützt zu fühlen? Anschließend kannst du das Ergebnis deiner Gedanken an dein Kind herantragen – beispielsweise in Form eines positiven Glaubenssatzes wie: „Du hast dein Bestes gegeben und ich bin stolz auf dich.”

Nun weißt du, welche Aspekte für die Entwicklung des gesunden Selbstvertrauens deines Kindes eine fundamentale Rolle spielen. Wenn du konkrete Übungen suchst, mit denen du das Selbstvertrauen deines Kindes stärken kannst, findest du diese in einer separaten Übung hier in der Mediathek.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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